Ein Testbericht/eine Review zur Samsung Gear S, die ich im „Auftrag“ von O2 geschrieben habe.
https://hilfe.o2online.de/message/3074
Testbericht zur Samsung Gear S für O2
Die neue Smartwatch „Gear S“ von Samsung im Test. Drei Wochen lang für O2.
Während der Testphase habe ich die Uhr mit meinem Galaxy Note 3
(Android Version 4.4.2) getestet.
Lieferumfang
Die Uhr wird in einem kleinen Paket geliefert. Beim abnehmen des Deckels ist gleich die Uhr mit dem gebogenem Display zu erkennen.
Neben der Uhr und dem bereits angebrachtem Armband (Armbänder lassen sich auch nachträglich einfach wechseln) werden eine Dockingstation, die Bedienungsanleitung und das dazugehörige Micro-USB Ladekabel mitgeliefert.
Design/Display
Das 2 Zoll große curved Super Amoled Display bietet eine Displayauflösung von 360 x 480 Pixeln, welches alles scharf und gestochen darstellt.
Für Leute die auf „normal große“ Uhren stehen ist die Gear S wohl eher nichts oder zumindest gewöhnungsbedürftig, bei einer Breite von 39,9 mm und Höhe von 58,1 mm.
Zudem befindet sich noch unter dem Bildschirm ein physischer Homebutton und nicht wie bei Vorgängern an der Seite des Gerätes.
Durch einmaliges drücken gelang man in den Homescreen zurück und bei längerem zu der Möglichkeit die Uhr auszuschalten.
Betätigt man den Homebutton ein weiteres Mal währen man sich im Homescreen befindet, gelangt man in den Lockscreen und die Tastensperre wird aktiviert.
Durch den Metallrahmen und die Positionierung des Home-Buttons wirkt die Uhr fast wie ein Smartphone in Miniformat.
Über ein Lochsystem, bekannt von herkömmlichen Uhren, kann das Armband im Umfang verstellt und so an (fast) jedes Handgelenk angepasst werden. Durch den neuen Schließmechanismus (wie bei anderen Uhren) sitz die Smartwatch fest am Gelenk.
Besonderheiten/Features
Eines der nützlichen Features der Gear S ist es, sein gekoppeltes Smartphone über die Uhr zu suchen. Mit einem Klick auf das Icon „Gerät suchen“ klingelt die Uhr das Telefon an und man hat sofort die Möglichkeit sein Smartphone im Raum zu suchen.
Außerdem ist die Uhr von Samsung Staub- und Wassergeschützt nach der IP67-Spezifikation.
Mit einem Blick auf die Uhr wird die Anzeige über Gesichtserkennung angeschaltet und die Uhrzeit angezeigt oder aber mit dem Bewegen des Handgelenkes. (Natürliche Bewegung wie beim schauen auf eine herkömmliche Uhr)
Mit dem Kartendienst von „Here“ welches auch Nokia Lumia Handys nutzen, lässt sich eine Fußgänger Navigation oder per Fahrrad über die Gear S starten. Momentan wird aber nur diese und keine Autonavigation unterstützt. Auch Google-Maps oder andere Kartendienste sind noch nicht für eine Gear S Nutzung ausgelegt und weiterentwickelt worden welches ich ziemlich Schade finde.
Software/Handling
Beim Starten der Gear S hilft einem der „Installations-Wizard“ Schritt für Schritt die persönlich gewünschten Schritte zu installieren. Hier kann man auch unter anderem einstellen von welchen Apps des Handys, man Benachteiligungen erhalten möchte. Ob nur SMS, Whatsapp und Facebook oder auch Spiele-Apps oder andere. Hier lässt das Herz keine wünsche offen. Natürlich lassen sich im Nachhinein die Einstellungen auch noch ändern und anpassen.
Nach dem Firmware Update lief alles und die Nachrichten wurden ohne Zeitverzögerung auf der Gear S angezeigt.
Auf der Uhr läuft nicht etwa das Android Wear sondern das Hauseigene von Samsung, Tizen.
Außerdem wird einem die Bedienweise der Gear S anschaulich im Schritt für Schritt Verfahren dargelegt.
- Ein wischen (swipe) von Oben nach Unten funktioniert als „Zurück“-Taste oder beendet Apps. Im Homescreen mit einem wisch von oben nach unten gelangt man in das „Quick-Settings“ Menü und kann die Bildschirmhelligkeit und den Ton einstellen. In denselben Modus gelangt man auch, indem man zwei Finger auf dem Homescreen länger gedrückt hält.
- Swipe von Links nach Rechts im Homescreen gelangt man zum Newsfeed wo alle Nachrichten wie SMS, Email etc. angezeigt werden .Somit dient die linke Seite des Menüs also als „Notification-Bar“ wie von Smartphones bekannt.
- Mit einem wischen von Unten nach Oben gelang man im Homescreen in das Menü oder z.B. bei Apps oder dem Notification-Screen zu weiteren Optionen. Etwa wie zurückrufen oder Nachricht auf dem Handy anzeigen lassen.
- Mit einem Swipe von Rechts nach Links gelangt man in die weiteren Homescreens. Welche sich wie üblich anpassen lassen. Wobei hier jeder Screen für eine App steht.
Zum Beispiel:
Screen 1 – S-Health Anzeige,
Screen 2 – Wetter,
Screen 3 – Kalender,
Screen 4 – Schrittzähler
Screen 5 – Kontakte
So lassen sich maximal 5 zusätzliche „Widget-Screens hinzufügen. Zum löschen eines Screens wie gewohnt länger auf den Screen drücken um dann in den Bearbeitungsmodus zu gelangen.
Bei eingehenden Anrufen hat man die Möglichkeit, den Anruf entweder über die Smartwatch anzunehmen oder wie gewohnt über das Telefon.
Während des Gespräches lässt sich zwischen der Uhr (welche als Bluetooth „Headset“ über Lautsprecher fungiert) und dem Telefon zu wechseln.
Per Doppelklick auf den Physischen Button lässt sich per S Voice etwas suchen oder Nachrichten verfassen. Außerdem kann man mit Vorgegebenen Sprachbefehlen wie „Hi Gear“ S Voice starten. Ich habe während meines Tests unter Einstellungen meine eigenen Befehls-Phrasen aufgenommen um so mit einem individuellen „Moin Moin“ S Voice zu starten. Dafür wird einfach 4 Mal der gleiche Befehl in das Micro gesprochen um so den eigenen Stimmenbefehl zu analysieren und zu speichern. Dies hat im Test sehr gut funktioniert.
Die Uhr zeigt per Newsfeed in der Statusleiste an, ob die Uhr mit dem Telefon verbunden ist oder nicht. Des Weiteren werden Benachteiligungen auf dem Display angezeigt. Wobei man unter den Einstellungen wählen kann, ob die Nachrichten auf dem vollen Display oder nur zur Hälfte angezeigt werden sollen.
Die Gear S lässt sich zwar auch als sogenanntes „Standalone“ mit einer Nano-SIM Karte nutzen, allerdings wenn es um die Anpassung geht wird ein Galaxy Smartphone benötigt. Alleine um neue Apps auf der Uhr zu installieren. Dies läuft über die App „Samsung Gear“ welche sich über den „Galaxy Apps“ – Store von Samsung herunterladen lässt. Hierzu kann man im Menü der Gear S einfach ganz nach unten wischen und gelangt zu dem Vermerkt „ Weitere Apps auf der Gear installieren“.
Über die Einstellungen lässt sich natürlich auch das Uhr-Erscheinungsbild (Clockfaces von Samsung genannt) ändern. Wobei hier in meiner Meinung nur 2 „coole“ Designs vorhanden sind. Aber vielleicht kommen ja noch weitere. Oder man lädt sich über den Galaxy-Store weitere von externen Entwicklern herunter oder per Handy Bilder auf die Gear und nutz diese als Hintergrundbild.
Leistung/Akku
Der (wie auch von anderen Smartwatches gewohnte) 300 mAh starke Akku hält im Durchschnitt ca. 1 ½ Tage. Dazu gibt es auch noch ein nettes Feature, welches die S5 Besitzer mit Sicherheit kennen und schätzen. Durch die Aktivierung des Energiesparmodus der Gear S, wird das Display auf schwarz/weiß gestellt und bietet nur noch ausgewählte Funktionen.
Somit lassen sich in bestimmten Situationen die Akkulaufzeit noch um einiges Steigern.
Wie bereits oben erwähnt liegt dem Lieferumfang eine Dockingstation bei.
Diese wird zusammen mit dem Micro-USB Kabel benötigt um den Akku zu laden.
Somit besitzt die Gear S also keinen separaten Micro-USB-Slot direkt am Gerät.
Dafür kann jedoch, z.B. für Unterwegs die aufgeladene Dockingstation benutzt werden um die Uhr ohne Steckdose aufzuladen.
Technische Details/Ausstattung
Die Gear S ist mit einem Qualcomm Snapdragon 400 Prozessor ausgestattet (2 Kerne) und läuft bei einer maximal Taktung von 1 GHz. Zusätzlich stehen 512 MB RAM zur Verfügung, sowie ein interner Flash-Speicher von 4 GB.
Bei den Verbindungen kann die Smartwatch aus dem Hause Samsung neben WIFI und Bluetooth auch mit einer (HSPA) 3G Datenverbindung und GPS punkten.
Nicht wie bei Vorgänger-Modellen bekannt, verzichtet Samsung bei der Gear S auf eine eingebaute Kamera.
Neben der Funktion die Uhr über Smartphone zu koppeln und als Bluetooth Headset zu benutzen, bietet sie auch die Möglichkeit im Standalone gebrauch (Nano-Sim) mit einem Bluetooth-Headset zu telefonieren. Zusätzlich sind noch ein UV-, Infrarot- und Helligkeitssensor integriert. Durch den UV-Sensor wird man beispielsweise in Verbindung mit der Fitness-App “S Health“ vor schädlicher Sonneneinstrahlung gewarnt.
Über den Infrarot-Sensor wird der Puls gemessen. Entweder beim Sport, Laufen, Fahrradfahren oder einfach für „zwischendurch“. Hierbei lässt sich auch jede Messung mit einem „Tag“ versehen um so zu wissen in welcher Lage man sich grade bei der Messung befunden hat.
Ob man z.B. entspannt, unter stress oder wütend war. Auch der Schlafrhythmus lässt sich messen und auswerten über die S Health und der Gear S. Schrittzähler ermittelt die bereits zurückgelegten Schritte an einem Tag. Nach etwa 1 Std und dann im Stundentakt, erhält man Benachrichtigungen über seinen „Inaktivitätsmodus“.
Pro/Contra
Die Vor-und Nachteile der Uhr spiegeln lediglich meine gemachten Erfahrungen und Empfindungen mit der Gear S wieder. Da noch viele externe Entwickler ihre Apps anpassen müssen ist dies natürlich kein Leistungsdefizit, welches auf das Samsung-Konto zu verbuchen ist.
Pro
- Das wunderschön verarbeitete gebogene Display mit toller Darstellungsauflösung.
- Der Akku hält durchschnittlich bei aktiver Nutzung 1 ½ Tage. Im Standby sogar etwas länger.
- Die Gear S ist relativ Stabil und robust Verarbeitet.
- Telefonieren und Schreiben auf der Uhr funktioniert einwandfrei.
- Gute Sensorik Ausstattung
Contra
- Die Gmail App verleitet beim angucken der Nachrichten mit einem wischen von oben nach unten nicht wie gewohnt die App zu beenden, sondern Nachrichten zu löschen.
- Der Preis von 399,00 € ist für mich persönlich zu Teuer für eine Erweiterung als Smartphone, so wie ich sie genutzt habe.
- Keine Kamera (Aber kein unbedingter Nachteil)
- Gewöhnungsbedürftig am Anfang vom Gefühl am Handgelenk
- Clockfaces sehen relativ langweilig aus.
- Lässt sich nur mit Galaxy Geräten koppeln und benutzen.
- Keine vollständige „Standalone“ Nutzung, da Apps über ein Smartphone installiert werden müssen oder aber Die Fitness Werte von S Health besser ausgewertet werden können.
Fazit
Die Gear S von Samsung bietet sehr umfassende Features und Funktionen, auch gerade in Bezug auf Fitness. Trotz der nicht ganz korrekt genommenen Standalone Funktion der Gear S, bietet sie doch die Möglichkeit in gewissen Situationen als guter Smartphone Ersatz herzuhalten. Sie bietet eine hervorragende Akkuleistung und in Hinsicht auf Fitnessfunktionen viele Verbindungen und Sensoren.
Die wichtigsten Funktionen, wie mobiles Internet, Schreiben und Telefonieren sind gewährleistet und man muss sein Telefon nicht notzwingenderweise dabei haben.
Wie bereits oben aufgeführt erscheint mir der Preis relativ hoch und ich persönlich würde mir sie nicht unbedingt für 399,00 € zulegen. Wobei man im Internet und je nach Anbieter auch günstigere und teurere Angebote findet.
Gerne würde ich noch weitere Apps und Anpassungen von Entwicklern sehen, da die Auswahl doch recht Mau ist. Beispielsweise eine Erweiterung für Shazam um mit einem Klick über die Gear S ein Lied zu suchen.
Oder aber Google Chrome oder einen Internetbrowser von Samsung. Da bietet lediglich als einziger nur Opera eine sogar gut funktionierende alternative.
Aber ich denke dies liegt schlichtweg an der Tatsache, dass Tizen installiert ist und somit nicht so gut unterstützt wird wie Android Wear OS.
Auch das Schreiben von Nachrichten geht über Tippen oder per Swipe-Geste, wie vom Smartphone gewohnt sehr gut von der Hand.
Die Texterkennung ist auch relativ intuitiv und versucht die eigene Schreibweise „zu erkennen“ und nachzuvollziehen umso bessere Ergebnisse zu erzielen À la Michael Knight kann man mit der Smartwatch kommuniziert und Befehle an S Voice und Co richten. Ich wünsche mir außerdem eine Weiterentwicklung auch auf Whatsapp Nachrichten oder Email über die Uhr zu beantworten. In Verbindung mit einem Smartphone ist dies nur mit SMS Möglich. Auch neue Kalendertermine lassen sich nur in Verbindung mit einem Telefon erstellen und bearbeiten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Smartwatch von Samsung ein solides und gut ausgestattetes Produkt mit einer hervorragenden Akkulaufzeit und einem schönen gebogenen Display ist. Die eingebauten Sensoren bieten für die Nutzung von Nike+, S Health und anderen Fitness-Apps eine gute Erweiterung und Ergänzung.
Lediglich der wenige Support von Apps (da Tizen OS), was unschwer erkennbar im Galaxy-Store ist, schadet der Gear S in meinen Augen. Auch die Tatsache der alleinigen Nutzung in Verbindung mit ausschließlich Galaxy-Produkten finde ich nicht gerade vorteilhaft für Samsung.
ÜBER DAS PROJEKT
Ich hatte das große Glück von O2 aus mehreren Bewerbern ausgewählt zu werden und hatte somit die Chance die Samsung Gear S auf Herz und Nieren zu überprüfen.
In den +2 Wochen die Ich Zeit hatte, konnte ich das Wearable testen und mir eine Meinung über die Usability verschaffen.
WAS HABE ICH GEMACHT
Testbericht/Review